Saturday, July 2, 2016

Studie der griechischen Zentralbank : Die Talente gehen , 400.000 Griechen wegen Finanzkrise ausgewandert.

Zum dritten Mal binnen 100 Jahren verlassen Griechen in Scharen ihr Land. Doch diesmal ist es anders - diesmal gehen die qualifizierten Jüngeren. Das stellt auch eine prominente Wirtschaftstheorie infrage.

Die Zahl ist dramatisch: Infolge der schweren Finanzkrise haben mittlerweile rund 427.000 Griechen ihr Land verlassen und sich eine Arbeit im Ausland gesucht. Seit dem Jahr 2013 sind es bislang sogar jährlich mehr als 100.000 Menschen gewesen - gemessen an einer Gesamtbevölkerung von weniger als 11 Millionen sind das keine kleinen Zahlen.

Für Griechenland ist das die dritte große Auswanderungswelle innerhalb von gut 100 Jahren; seit dem Jahr 1907 haben knapp 1,8 Millionen Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben die griechische Mittelmeersonne zurückgelassen. Dies ergibt sich aus einer Studie der griechischen Zentralbank, die an diesem Samstag die Athener Zeitung „Kathimerini“ veröffentlicht hat. Einerseits.

Anderseits handelt sich anders als früher dieses Mal um ein sogenanntes Brain-Drain: Viele Talente, Akademiker und Facharbeiter kehren der Heimat den Rücken zu, für deren Ausbildung der griechische Staat zuvor viel Geld ausgegeben hat. Und besonders brisant auch die Vorhersage der Ökonomen der Notenbank: Ein Ende der Auswanderungswelle sei nicht in Sicht.
„Verlorene Generation“

Das liegt vor allem daran, dass die Arbeitslosigkeit gerade unter jungen Menschen hoch ist, sie betrifft zurzeit ungefähr jeden Zweiten.  Schlimm ist die Jobsituation auch für die anderen, älteren Griechen -. insgesamt hat beinahe jeder Vierte gerade keine Arbeit.

Wer in Athen eine Runde macht, sieht die „verlorene Generation“ überall. Sie arbeitet in Cafés, Bars und Tavernen, in der Regel schwarz, und verdient häufig nicht mehr als 400 Euro im Monat. Manche sind sogar gezwungen, nur für die Tipps der Kunden zu arbeiten. Kommen dann die Kontrolleure des Arbeitsministeriums, setzen sie sich hin an einen Tisch und geben vor, sie seien Kunden...
 [faz.net]
2/7/16
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