Saturday, October 8, 2016

Griechenland will Flüchtlingssituation auf Lesbos verbessern

Die Lage auf der Agäis-Insel Lesbos ist desolat: Viel zu viele Flüchtlinge, kaum noch Touristen. Jetzt hat die griechische Regierung einen Maßnahmenkatalog erstellt, um die Situation zu verbessern.



Bei einem Krisentreffen in Athen ist ein Maßnahmenplan für die Flüchtlingssituation auf der griechischen Insel Lesbos aufgestellt worden. Wie das Staatsministerium mitteilte, soll die Lebenssituation der Menschen in den Auffanglagern der Insel verbessert werden. Die Asylverfahren sollen beschleunigt und Nicht-Regierungsorganisationen stärker in die Prozesse eingebunden werden. Zudem ist eine Entschädigung vorgesehen für das vor vor zwei Wochen zum Teil abgebrannte Flüchtlingslager "Moria". Auch die Situation der Inselbewohner stehe auf dem Programm.

Keine Touristen mehr

Immer mehr Inselbewohner protestieren gegen die desolate Lage. Zudem ist der Tourismus, die Haupteinnahmequelle der Menschen, auf Grund der Flüchtlingssituation weitgehend versiegt. Die Flüchtlingssituation auf der Insel Lesbos und den anderen Inseln der östlichen Ägäis hat sich seit Inkrafttreten des europäisch-türkischen Flüchtlingspakts im April massiv verschlechtert.

Seither werden alle illegal eingereisten Flüchtlinge und Migranten auf den Inseln festgehalten, um im Rahmen des Pakts zurück in die Türkei geschickt zu werden. Zuvor dürfen die Migranten Asyl beantragen - mangels Fachpersonal zieht sich der Prozess jedoch in die Länge, während täglich immer weitere Flüchtlinge illegal von der Türkei übersetzen. Allein auf Lesbos leben deshalb mittlerweile fast 6000 Flüchtlinge, wobei die Auffanglager nur eine Kapazität von 3500 Plätzen haben. Vor zwei Wochen eskalierte die Situation: Das Flüchtlingslager "Moria" wurde von aufgebrachten Lagerbewohnern in Brand gesetzt und weitgehend zerstört.

Insgesamt 14.600 Flüchtlinge halten sich auf den Inseln Lesbos, Chios, Kos, Leros und Samos auf - fast doppelt so viele, wie die Flüchtlingslager der Inseln Aufnahmeplätze haben.
DPA/AFP/DW
8/10/16
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